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Hikikomori

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In Japan wurden schon um 1960 herum Aufnahmeprüfungen für jede Stufe des Schulsystems eingeführt, die auch die Vorschule betrafen. Dieses japanische Schulsystem verlangt von den Schülern viel Arbeit und besteht oft im Auswendiglernen. Für die Aufnahmeprüfungen einer Universität nehmen sich einige zur Vorbereitung dann auch ein ganzes Jahr Zeit (so wird es ja auch in Love Hina dargestellt). Vom Bildungsministerium Japans wurden erst 1996 Maßnahmen eingeleitet, um den Schülern mehr kreativen Freiraum zu geben. Dabei wurde die Schulwoche auch von sechs auf fünf Tage gekürzt und der Tagesplan um zwei Fächer verringert. Damit orientierte man sich mehr an westlichen Schulsystemen. Ehrgeizige Eltern schicken ihre Kinder seitdem mehr auf private Schulen, um dem (ihrer Meinung nach laxen) System der öffentlichen Schulen zu entgehen.

Der durchschnittliche Hikikomori beginnt daher schon als Schulschwänzer (登校拒否, tōkōkyohi) sein Verhalten aufzubauen. Die hohen Erwartungen, die von der Gesellschaft an die jungen japanischen Erwachsenen gerichtet werden, überfordern sie. Die Angst zu Versagen und die Verhaltensweisen in der Erwachsenenwelt, in der zwischen einem öffentlichen Gesicht und dem tatsächlichen Ich unterschieden wird (Honne und Tatemae), entziehen sich ihnen oft und drängen sie in die Isolation. Diese Gemeinsamkeit der Hikikomori, am Übergang in die Welt der Erwachsenen zu scheitern, wird von Psychologen mit dem Fehlen von Ritualen zur Einführung und Anpassung im modernen Japan begründet. Die Wichtigkeit des Auftretens in der Öffentlichkeit wird wie ein Korsett gesehen, dass plötzlich aufgezwungen wird. Der Übergang von Schulfreunden und Klubs zu einem strikten Verhaltensmuster in der Arbeitswelt kann dann nicht vollzogen werden.

Hikikomori kapseln sich dann von ihrer Umwelt ab, die sie überfordert, und ziehen sich oft in einen einzigen Raum zurück. Innerhalb dieses Raumes bauen sie sich ihre eigene Welt auf. Oft verbringen sie den Tag mit Schlafen und sind dann in der Nacht aktiv. Da in der Nacht nicht viele Menschen unterwegs sind, schaffen es auch einige Hikikomori ihr Zimmer zu verlassen. Oft verbringen sie aber auch die ganze Nacht vor dem Computer oder Fernseher (z.B. der Bruder bei A Lollypop or a Bullet).

Für die Familie selbst und deren öffentlichem Ansehen in der japanischen Gesellschaft ist ein Hikikomori ein Makel, den sie zu verstecken suchen.