Japanische Sprache: Unterschied zwischen den Versionen
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Diese Akzentuierung ist allerdings, wie bereits gesagt, nicht notwendig bedeutungsunterscheidend. | Diese Akzentuierung ist allerdings, wie bereits gesagt, nicht notwendig bedeutungsunterscheidend. |
Version vom 18. September 2008, 17:03 Uhr
Japanisch steht in der Liste der meistgesprochenen Sprachen der Erde mit 127 Millionen Sprechern auf Platz 9. Außerhalb Japans wird es hauptsächlich in den USA und in Südamerika (vor allem Brasilien) gesprochen.
Sprachtyp
Japanisch ist eine eigene Sprachgruppe (wie der romanische, germanische, finno-ugrische Sprachtyp etc.), da sich die Sprache ziemlich eigenständig entwickelt hat (mit verhältnismäßig wenigen Einflüssen von außerhalb). Es bestehen einige Ähnlichkeiten zum Koreanischen: Die beiden Sprachen haben oft Übereinstimmungen in der Bildung einer grammatischen Struktur oder einer bestimmten Folge von Partikeln (nichtflektierbare Wörter wie Präpositionen, Adverbien, Konjunktionen, etc.), allerdings gibt es große Unterschiede beim Lexikon.
Japanisch gehört ist eine agglutinierende Sprache. Das bedeutet, dass viele Suffixe (zum Beispiel Partikel und Funktionalnomina) hinten an das Wort angehängt werden, wodurch Flexionen, Präpositionen, Konjunktionen usw. ausgedrückt werden, was im Deutschen beispielsweise häufig mit eigenständigen Wörtern geschieht.
Es gibt wenige Konsonantencluster und nur einen stimmhaften Endkonsonanten („n“). Die Vokalharmonie wurde im Laufe der Zeit immer weiter zurückgedrängt. Japanisch ist im Gegensatz zum Chinesischen keine Tonsprache und hat auch weniger Konsonanten, besitzt nur 150 Silben (vergleichbar dazu – unter Berücksichtigung der Tonhöhen – hat das Chinesische etwa 1600 verschiedene Silben).
Schriftsystem
Es werden die chinesischen Schriftzeichen verwendet (Kanji), sowie zwei davon abgeleitete Silbenschriften (Hiragana und Katakana). Viele chinesische Begriffe sind dadurch ins Japanische gekommen, aber die Aussprache und die Grammatik unterscheiden sich grundlegend zwischen diesen beiden Sprachen.
Im heutigen Japanisch werden sogar ältere, „altjapanische“ Elemente von entlehnten chinesischen getrennt. Es wird bei den Schriftzeichen zwischen On-yomi (Übertragung der chinesischen Lesung in Lautvorrat des Japanischen) und Kun-yomi („urjapanisches“ Wort wurde mit chinesischem Schriftzeichen verbunden) unterschieden. Verben und Adjektive, die aus dem Chinesischen kommen und daher wie alle chinesischen Wörter nicht flektierbar sind, funktionieren grammatikalisch anders als die flektierbaren „altjapanischen“ Gegenstücke.
Phonologie
Vokale
Im Japanischen werden die 5 Vokalphoneme /a,e,i,o,u/ unterschieden. Das japanische /u/ wird ohne Lippenrundung ausgesprochen; /e/ und /o/ werden generell als kurze Vokale offen und als lange Vokale geschlossen ausgesprochen.
Langvokale und Diphtonge können als zwei aufeinanderfolgende Vokale angesehen werden. Bei einem vorangehenden Vokal tendieren /i/ und /u/ dazu, abgeschwächt und als die Approximanten /j/ und /w/ artikuliert zu werden. Zwischen Konsonanten und am Wortende werden diese beiden Phoneme oft sogar total abgeschwächt. Beispiel hierzu: (/shite imasu/ = „tut gerade“) wird oft als [i teimas] oder [i temas] realisiert.
[j] kommt nur vor /a,o,u/ vor; [w] nur vor /a/. Daher gibt es auch bestimmte Schriftzeichen für nur diese Lautverbindungen. Bei entlehnten Wörtern aus dem Englischen aber kann auch ein [j] vor e oder ein [w] vor einem e, i und u auftauchen. [wo] wird im modernen Japanischen als o realisiert.
Silbenstruktur
Die japanischen Wörter werden in Moren aufgeteilt: gleich lang andauernde metrische Maßeinheiten. Sie können aus einem Vokal, aus einem Halbvokal+Vokal, aus einem Konsonant+Vokal oder aus einem Konsonant+Halbvokal+Vokal bestehen. Ausnahmen sind ein Silbenschlussnasal und Doppelkonsonanten. Jede Mora wird durch ein eigenes Schriftzeichen dargestellt.
Der Akzent
Im Japanischen erfolgt der Akzent anders als im Deutschen, d.h. nicht durch Lautstärke, Intensität bzw. Dauer, sondern durch eine Veränderung der Tonhöhe. Das macht das Japanische jedoch nicht zu einer Tonsprache, da die Wörter nicht den gleichen Ton behalten oder eben durch die Veränderung der Tonhöhe keine Bedeutungsunterscheidung eintritt (wie im Chinesischen). Jede Mora ist entweder hoch oder tief.
Zwei Akzenttypen werden unterschieden:
- Der unmarkierte Akzent
Hierbei ist die erste Mora tief und die anderen bis zum Ende des Satzgliedes hoch.
友達が tomodachi=ga „der Freund“: T-H-H-H=H
- Der markierte Akzent
Die letzte hochtonige More innerhalb des Satzgliedes gilt als markiert, alle folgenden Moren sind tieftonig. Wenn nicht die erste More auch die letzte (einzige) hohe More ist, ist auch sie im markierten Akzent immer tief. Alle Moren von der zweiten bis zur markierten sind auf jeden Fall hochtonig.
Hier werden wieder drei Markierungstypen unterschieden:
- fallender Akzent: Die erste More ist markiert
- 命が ínochi=ga „das Leben“: H-T-T=T
- steigender Akzent: Die letzte More des Wortes (nicht des Satzgliedes) ist markiert
- お正月に oshôgatsú=ni „an Neujahr“: T-H-H-H-H=T
- steigend-fallender Akzent: weder die erste noch die letzte More sind markiert, also alle verbleibenden Möglichkeiten
- おまわりさんが omáwarisan=ga „der Schutzmann“: T-H-T-T-T-T=T
Diese Akzentuierung ist allerdings, wie bereits gesagt, nicht notwendig bedeutungsunterscheidend.
Grammatik
Japanisch ist ein SOV-Sprache (Subjekt-Objekt-Verb)