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Deutschland

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Bedeutung der Anime in Deutschland[Bearbeiten]

Anime im Kino[Bearbeiten]

Der Zauberer und die Banditen (jap. 少年猿飛佐助, shōnen sarutobi sasuke; engl. Magic Boy) von Toei Animation (produziert 1959) wurde am 16. März 1961 in den deutschen Kinos zum uraufgeführt. Er ist der erste Animationsfilm in den deutschen Kinos gewesen. Seitdem wurden über 30 Anime-Filme aufgeführt. Darunter u.a. Akira (1991), Ghost in the Shell (1997), Perfect Blue (2000), Prinzessin Mononoke (2001), Chihiros Reise ins Zauberland (2003), Das wandelnde Schloss (2005) und Elfen Lied (2008).


Anime im Fernsehen[Bearbeiten]

Speed Racer (produziert 1967) wurde am 18. November 1971 erstmals in der ARD ausgestrahlt. Durch Proteste von Eltern, Pädagogen und anderen Medien wurde die Sendung nach drei von geplanten acht Folgen aus dem Programm gestrichen. Weitere Versuche, den Anime vollständig zu senden, scheiterten ebenfalls an erneuten Protesten. Bekannte Serien sind u.a. folgende: Wickie und die starken Männer (Jan. 1974), Die Biene Maja (Sept. 1976), Pinocchio (Sept. 1977), Heidi (Sept. 1977), Captain Future (Sept. 1980) und Alice im Wunderland (Okt. 1984).


Die damaligen Serien waren hauptsächlich an Kindergärten- und Grundschulkinder gerichtet. Im Vergleich dazu erreichte man Ende der 70er Jahre mit Animes in Italien, Frankreich und Spanien schon ältere Jugendliche. Selbst heute ist es wenig bekannt, dass es sich bei oben genannten Animes um japanische Produktionen handelt.


Erste Ausstrahlungen für ältere Zielgruppen fanden ab 1989 auf dem Privatsender Tele 5 ihren Anfang. Begonnen wurde mit Bim Bam Bino. Animes wie Miyuki, Mila Superstar, Die Königin der tausend Jahre und Saber Rider und die Starsheriffs führten zur Gründung der ersten Anime-Fanclubs in Deutschland. Diese beschränkten sich aber oft nur auf die jeweilige Serie. Nach der Einstellung des Programms übernahm DSF den Sendeplatz. Viele Sendungen liefen hingegen auf anderen Privatsendern weiter.


Durch die Ausstrahlung des Animes Sailor Moon erfuhr die deutsche Animeszene einen entscheidenden Schub. Die erste Staffel lief von Oktober 1995 bis September 1996 auf ZDF. Hier jedoch noch nicht so erfolgreich, da die Serie inmitten eines Zeichentrick-Blockes lief. Somit wurde sie selten gesondert in Fernsehzeitschriften erwähnt. Ab Mai 1997 erfolgte eine erneute Ausstrahlung des Animes bei RTL 2. Dadurch wurde Sailor Moon zum Kultfaktor einer neuen Fanbewegung. Dragonball setzte diesen Trend fort.


Heute haben Animes im Fernsehen noch immer einen relativ geringen Stellenwert. Öffentlich-rechtliche Sender beschränken sich auf die Wiederholung von bekannten Anime-Kinderserien. Lediglich RTL 2 sendet heutzutage ein durchgängiges Animeprogramm. Der Sender VOX strahlt nicht direkt Animes aus. Es werden lediglich Sendezeiten an dctp verkauft, die diese dann mit animeorientiertem Programm füllen. In unregelmäßigen Abständen senden auch andere Sender Animes. Darunter auch VIVA, MTV, Kabel 1 und GIGA. Ab Juni 2007 begann der Pay-TV-Sender Animax in NRW und Hessen mit der Ausstrahlung seines Programms. Mittlerweile ist Animax in ganz Deutschland ganztägig verfügbar.


Anime auf Kaufmedien[Bearbeiten]

Anfänge[Bearbeiten]

1975 wurden das erste Mal Animes zum Kauf angeboten. Aufgezeichnet waren die Animes auf so genannte TED-Bildplatten. Es handelte sich dabei um analoge Vinyl-Platten. Sie hatten eine Laufzeit von ca. 10 Minuten. Es gab nur ein einziges Abspielgerät von der Firma Telefunken. Allerdings hielt sich diese Technik nur ein Jahr auf dem deutschen Markt. Erhältlich waren einzelne Folgen der Animes Speed Racer, Hotte Hummel, Judo Boy und Calimero.


Perix der Kater und Die drei Mausketiere (produziert 1969) war der erste vollständige Anime-Film, der Ende der 70er Jahre in Deutschland erworben werden konnte. Er erschien auf Super-8-mm-Film (farbig, mit Ton, zwei Rollen mit je 120m Lauflänge und einer Spielzeit von ca. 90 Minuten).


In den 80er Jahren wurden zahlreiche Animes auf VHS-Kassetten veröffentlicht. Hierbei handelte es sich meistens um Kinderserien. Zudem wurde nicht auf die Herkunft der Serien oder Filme hingewiesen. Mit Angel, das Blumenmädchen erschien die erste Magical-Girl-Serie in Deutschland.


Erste gezielte Bemühungen[Bearbeiten]

1986 wurden Fans der japanischen Animationsfilme erstmals direkt angesprochen. In diesem Jahr erschienen zum ersten Mal VHS-Kassetten, worauf Japan als Produktionsland genannt wurde. Das Label „Japan Home Video“ veröffentlichte einzelne Folgen der Serien Dementan der Froschjunge, Die Abenteuer der Honigbiene Hutch und Macross. Es wurde versucht, dass Originalmaterial soweit wie möglich unverändert zu lassen. Vor- und Abspann, sowie enthaltene Songs wurden japanisch belassen.


Mit Plastic Little (OVA Films) erschien 1995 der erste Anime mit japanischem Originalton und deutschen Untertiteln. Dieser Film war auf 2500 VHS-Kassetten limitiert. Nach und nach wurden immer mehr Kaufvideos veröffentlicht. Darunter unter anderem Devil Hunter Yohko, Gunsmith Cats und Bubblegum Crisis. Durch dem Vorstoß mit Originalton und Untertiteln entstanden neue Probleme. Während der Massenmarkt eher auf synchronisierte Fassungen zurückgreift, bevorzugen die Fans der Animes lieber das Original mit Untertiteln. Dieses Problem löste sich mit dem Erscheinen der DVD auf. Durch sie hatten mehrere Tonspuren und Untertitel auf einem einzigen Medium Platz.


Auch mit dem Medium Laserdisc veröffentlichte man Animes. Darunter der Klassiker Ghost in the Shell (Disk: 1999) sowie Wicked City(妖獣都市 Yōjū Toshi) (1998) und Fist oft he North Star (1998). Diese erschienen in der deutschen Synchronfassung.

Aktuell[Bearbeiten]

Heutzutage werden Animes hauptsächlich auf DVD veröffentlicht. Zudem sind einige Serien ebenfalls auf Blue-Ray erschienen. Meist besitzen die Serien mehrere Tonspuren in verschiedenen Sprachen. Ebenso enthalten sind Untertitel, meist in Deutsch und/oder Englisch. Als Extras können Audiokommentare einiger Sprecher, Trailer, Musikvideos, etc. enthalten sein. Zudem erscheinen inzwischen limitierte Editionen kompletter oder gerade beginnender Animereihen. Diese können als Beigaben Pappschuber, Mangazugaben oder sogar aufwendig gestaltete Komplettboxen sein.

Meinungen über deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Synchron Übersetzung[Bearbeiten]

Oftmals wird die deutsche Synchronisation scharf kritisiert. Die häufigsten Aussagen belaufen sich auf:

  • fehlende oder falsche Übersetzung,
  • schlechtes Übereinstimmen mit den Mundbewegungen,
  • keine Entwicklung von Emotionen.

Die weniger schlimmen Fehler gehen meistens unter. Wenn mal ein Satz falsch übersetzt wurde, wird es von den Fans meist geduldet, oft jedoch gehen falsche Übersetzungen mit Schnitten im Bild einher.

Schnitte/Zensur[Bearbeiten]

Ein großes, nicht gern gehörtes Thema bei eingefleischten Animefans ist die Zensur. Bei den so genannten Cuts (Schnitte in Ton und Bild) werden nicht gewollte Bildinhalte herausgeschnitten, wegeditiert oder anderweitig verändert. Gerade in Deutschland ist das Thema wegen der FSK sehr umstritten.


Schlimmstes Beispiel sind Ausstrahlungen im Nachmittagsprogramm von RTL 2[1]. Hier wurden Serien wie Dragonball, Inuyasha, Detektiv Conan, One Piece und Naruto gezeigt und auch teils sehr stark editiert und geschnitten. Teilweise so extrem, dass ganze Handlungsstränge und Episoden entfernt wurden. Häufiger jedoch beläuft es sich auf das Wegretuschieren von Blut oder auf das Editieren von Textpassagen. Dabei entstehen allerdings Handlungsverfälschungen oder sogar Lücken, die den Zuschauer irritieren und verunsichern.


Grund dafür liegt in den unterschiedlichen Ansichten der Nationen. Während in Japan mit Themen wie Gewalt und Sexualität gelassener umgegangen wird, gibt es in den westlichen Ländern strenge Restriktionen, die diese Dinge betreffen. Dinge, wie spritzendes Blut oder anzügliche Szenen werden unter anderem durch Animes den Kindern und Jugendlichen in Japan schon recht früh aufgezeigt. Hier in Deutschland wird versucht, diese Themen weitestgehend von den jüngeren Zuschauern fernzuhalten. Mehrere Parteien vertreten unterschiedliche Positionen zu diesem Thema [2].


Leider erscheinen teilweise auch geschnittene Fassungen im Handel. Wenn man genügend Fremdsprachenkenntnisse besitzt, hat man die Alternative des Importes. Hier sollte man allerdings auf die gewünschten Sprachen und Untertitel, sowie den Regional-Code des Mediums und des eigenen Abspielgerätes achten. Bei einem Importkauf entstehen zumeist auch höhere Versandkosten. Bekannte Importländer sind zum Beispiel England, die USA oder Japan direkt. Auch ein Animehändler in der näheren Umgebung kann hilfreich sein. Durch ihn kann man unter Umständen auch Versandkosten sparen.